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Westernpad-Infos

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Das passende Westernpad - eine Wissenschaft für sich

An dieser Stelle möchten wir ein paar Dinge über das Bindeglied zwischen Sattel und Pferd erläutern - die Wichtigkeit eines gut passenden Westernpads wird oft unterschätzt!

Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl an verschiedenen Westernpads, sie unterscheiden sich nicht nur in Form und Länge, sondern auch im Aufbau und in der Verwendung verschiedenener Materialien.

Oftmals erhalten wir Anfragen wie "Ich suche ein Pad für einen kurzen Westernsattel, er ist 62 cm lang". Diese Info alleine reicht bei Weitem nicht für die Padauswahl aus ;-)

Sattelparameter

  • Sattellänge: Ein Pad sollte 2 Inches (~ 5cm) vorne und hinten über den Sattel hinausragen; bei Tieren mit sehr knapper Sattellage gilt als absolutes Minimun 1 Inch (~ 2,5cm)
  • Sattelform: rundgeschnitten, eckige Skirts, Butterfly-Schnitt
  • Seitentiefe des Sattels: die Skirts können sehr knapp am Sattelbaum enden, aber auch sehr ausladend geschnitten sein
  • Position der Gurtaufnahme (Rigging): Die Rigging sollte auf dem Pad liegen, bei Sätteln mit einer sehr tief angesetzten Rigging (Dropdown ~) benötigt man ein entsprechend tief geschnittenes Pad
  • Sattel mit oder ohne Sattelbaum: bei baumlosen Sätteln muss zwingend ein Pad mit Wirbelsäulenfreiheit verwendet werden!

Auf unserem 1. Vergleichsfoto sieht man einen chestnutfarbenen eckigen Sattel sowie einen braunen rundgeschnittenen Sattel - der eckige ist nur 3cm länger als der runde; rein von der Sattellänge her wäre das Pad okay, aber von der Form und Seitentiefe der Skirts grenzwertig bzw. optisch nicht harmonisch.

Auf Vergleichsfoto Nr.2 sieht man 2 gleichlange rundgeschnittene Pads mit jeweils dem selben Sattel - beim linken Pad fehlt es für die Dropdown-Rigging etwas an Seitentiefe, während das rechte Pad durch seinen tiefen Schnitt im vorderen Bereich gut dazu passt.

Padparameter

  • Anatomische Rückenlinie oder gerade geschnitten: die anatomisch geformte Variante lässt sich von Anfang an schöner satteln und drückt nicht am Widerrist - ein Muss für Pferde mit ausgeprägtem Widerrist, für alle anderen aber auch gut!
  • Padform: rundgeschnitten (round skirt oder Barrel Pad) - eckig geschnitten (square oder regular) - butterfly: einen runden Sattel kann man jederzeit auch auf ein eckiges Pad legen, einen eckigen aber weniger auf ein rundes - siehe Fotos oben
  • Stärke & Art der Polsterung: günstige Pads haben oft nur eine dünne, wenig polsternde Schaumstoffschicht als Innenleben, während bei hochwertigen Pads verschiedene Materialschichten (oft Schaumstoff, Filz und andere Materialien kombiniert) eine optimale Druckverteilung, Stoßabsorbtion und somit Komfort für die Rückenmuskulatur bieten. Manche Pferde haben einen deutlichen Statur-Unterschied zwischen Sommer & Winter, hier kann man mit Pads in verschiedenen Stärken nach Jahreszeit variieren oder ein Pad mit einer flächigen Polstertasche im Bereich der Sattelauflagefläche nutzen. Wir raten von punktuell gepolsterten "Korrekturpads" (z.Bsp. nur im Bereich v. Trapeziusmuskel) ab - ein nicht passender Sattel kann mit einem solchen Pad nicht passend gemacht werden, oftmals verlagert man damit nur das Problem an eine andere Stelle!

Padunterseite

  • Filz in 3 verschiedenen Varianten: echter Wollfilz, Synthetikfilz, "wool blend" = Mischung aus Woll- & Synthetikfasern
  • Synthetikfleece
  • Wollfleece - aus Schafswolle gefertigter Fleecestoff
  • Lammfell - komplettes Fell mit Lederunterseite
  • Neopren-Gitter (rutschhemmend und atmungsaktiv durch die Perforation; im Gegensatz zu Unterseiten aus flächigem "Moosgummi")

Bei der Auswahl der Unterseite sind ein paar Fragen zu klären: Gibt es bekannte Hautunverträglichkeiten beim Pferd (Fellbruch bei bestimmten Materialien oder ähnliches)? Neigt der passende Sattel zum Rutschen (zBsp. bei Tieren mit wenig Widerrist) ?

WICHTIG

Ein Westernpad hat bei jedem Reiten Kontakt mit Schweiß und Schmutz, es muss kleine Passformunterschiede zwischen Sattel und Pferderücken ausgleichen, Druck absorbieren und ausgleichen - das hinterlässt Spuren.

Die Kontaktfläche zum Pferd muss regelmäßig gereinigt und gepflegt werden und ein Westernpad darf NICHT in die Waschmaschine gezwängt werden.

Trotz guter Pflege ist die "Lebenszeit" endlich. Wir bezeichnen Pads als "Verbrauchsartikel" - irgendwann ist jede noch so gute Polsterung "durch", daher bitte regelmäßig auf Ermüdungserscheinungen (verhärtete Stellen im Filz, eingedrückte Polsterbereiche, ausgedünnter Fleecestoff etc) überprüfen.

Wir raten ganz klar vom Kauf von "gut gebrauchten" Pads ab, zum Einen aus hygienischen Aspekten, zum Anderen eben aufgrund der Tatsache, dass sich die Fehler in der Sattelpassform beim Vorgängerpferd in das Pad eingeprägt haben.

Ein fabrikneues Westernpad benötigt etwas Zeit sich "zu setzen" und die Gegenheiten von Sattel und Pferderücken anzuformen. Bei gut gepolsterten Pads wie zBsp. den TTech Pads von Burioni kann es anfangs (die 1. 3-4 Ritte) sogar sein, dass das Pad etwas unter dem Sattel nach hinten weg "wandert", wenn der Sattel nur leicht angegurtet wurde.

Wir helfen Ihnen gerne bei der Auswahl Ihres neuen Westernpads!

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